Erhard Schumacher

Verlagsmanager und Gewerkschafter

* 26. Dezember 1938 Rosenberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 46/1981

vom 2. November 1981

Wirken

Erhard Schumacher, ev., wurde am 26. Dez. 1938 in Rosenberg geboren. Nach Abschluß seiner Ausbildung zum Diplomkaufmann arbeitete er ab 1963 im Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Gewerkschaften. 1968 wurde er Mitglied des DGB-Bundesvorstandes und war in diesem Gremium zuletzt Leiter der Abteilung Gewerkschaftliche Beteiligungspolitik. 1979 wurde er Geschäftsführer der Büchergilde Gutenberg in Frankfurt/M.

Die Büchergilde wurde 1924 in der Tradition der Arbeiterbildungsvereine gegründet und zählte 1928 bereits 45 000 Mitglieder. Damals entstanden Gildengruppen auch in der Schweiz, in Österreich und in der Tschechoslowakei. In der Zeit der Naziherrschaft setzte der Büchergildengründer Bruno Dreßler in der Schweiz sein Lebenswerk fort. Nach dem Krieg konnte die 1947 neugegründete gewerkschaftliche Buchgemeinschaft die Vorkriegstradition zunächst erfolgreich weiterführen und erreichte bis Mitte der 60er Jahre einen Mitgliederstand von fast 300 000. Das traditionelle hohe Qualitätsniveau der Büchergilde und ihr breites Angebot an politischer Literatur ließ das Unternehmen dann jedoch zusehends ins Hintertreffen gegenüber den beiden großen Marktführern, dem Bertelsmann-Lesering und dem Deutschen Bücherbund des Holtzbrinck-Konzerns, geraten, die ihr Programm in erster Linie auf bequeme Unterhaltung ausrichteten und damit Mitgliederzahlen in Millionenhöhe gewannen. Bei der Büchergilde hingegen schrumpften ...